Die Qualitätsstandards der FORGE DE LAGUIOLE
Für die Herstellung eines Forge de Laguiole mit nur einer Klinge werden über 40 Arbeitsschritte benötigt, bei einem Taschenmesser mit Korkenzieher oder gar noch einem Dorn können dies über 100 verschiedene Arbeitsgänge sein. Jeder einzelne Arbeitsschritt entscheidet neben der Qualität des verwendeten Materials über die Langlebigkeit und Beschaffenheit der Messer. Deshalb ist sorgfältiges und genaues Arbeiten unerlässlich.
Forge de Laguiole - die Klinge
Früher waren die Klingen der Laguiole Messer aus Karbonstahl, der zwar schnitthaltig, leicht schärfbar, aber rostanfällig war. Danach wurden sie aus A440 Stahl hergestellt, der zwar rostfrei und schnitthaltig, jedoch schwierig zu schärfen war. Heute werden die Klingen für die Laguiole aus einem speziell für die Forge de Laguiole entwickelten neuen Stahl gefertigt mit der Bezeichnung T12. Dies ist ein Karbonstahl mit einem niedrigen Chromanteil. Chrom lässt die Messer glänzen, nimmt den Klingen aber die Schärfe. Ist der Chromanteil allerdings zu gering, oxidiert die Klinge, das Messer ist dann zwar scharf, aber schwarz. Die Kunst besteht darin, die exakte Balance zwischen Chrom und Karbon zu finden. Dieses Gleichgewicht wird in der Forge de Laguiole "T12" genannt, nach dem der Stahl auch benannt ist - die Zusammensetzung ist natürlich Betriebsgeheimnis! Der T12-Stahl, der beim Schmieden 1000 Grad heiß wird, vereint Schnitthaltigkeit und Härte mit leichter Schärfbarkeit und hoher Widerstandsfähigkeit gegen Rost. Dieser Spezialstahl wird allerdings nur für die Taschenmesser verwendet, für Tafelmesser sind die Anteile von Karbon und Chrom durch eine Richtlinie vorgegeben. Die Klingen werden in der FORGE einzeln geschmiedet und gehärtet und von Hand geschliffen. Beim Schleifen ist besonderes Feingefühl gefragt, deshalb arbeiten die Messermacher der FORGE gerne mit bloßen Händen - jeder Splitter zu viel kann ein Messer ruinieren.
Forge de Laguiole - das Ressort
Als "Ressort" bezeichnet man einen Federstahl im Rücken der Klinge - das Herzstück eines jeden Taschenmessers. Beim Laguiole rastet die Klinge nicht ein, man muss sie mit sanfter Gewalt bis zum Ende führen. Dadurch lässt sich das Laguiole öffnen und schließen, ohne dass die Blockade gelöst werden muss. Somit ist die Klinge im Gebrauch fest fixiert, liegt im geschlossenen Zustand sicher geborgen im Griff und klappt nicht heraus. Jede Feder des Ressorts wird fein ziseliert und anschließend gehärtet, jede einzelne Klinge wird von den Messermachern in der Forge de Laguiole so justiert, dass sie nicht auf das Ressort aufschlägt. Feder, Platinen und Klinge sitzen wie ein Deckel auf dem Dampfkochtopf. Der Dorn des Taschenmessers lässt sich durch eine ins Heft eingearbeitete kleine Mulde leicht öffnen.
Forge de Laguiole - die Biene - oder ist es eine Fliege?
Auf diese Frage hat die Forge de Laguiole selbst keine Antwort, da um dieses Symbol viele Geschichten kursieren. Es handelt sich hierbei jedenfalls um eine alte Tradition, die die Forge de Laguiole bis heute fortsetzt. Die Biene (Fliege) und die Verzierung auf dem Rücken des Griffs ist das klassische Symbol für Laguiole-Messer, wobei die Forge de Laguiole auf Wunsch auch individuelle Motive gestaltet und aufbringt. Bei den hochwertigen Taschenmessern ist die Biene von Hand ziseliert und die handgemachte Verzierung weitet sich auch auf einen Teil der Klinge aus.
Forge de Laguiole - das Kreuz
Und noch eine schöne, alte und bis heute lebendige Tradition und ein Erkennungs-Merkmal von Forge de Laguiole: Das in die Griffschale eingelegte Kreuz aus kleinen Metallnägeln. Die Hirten in früherer Zeit steckten ihr Messer einfach in den Boden und verrichteten vor diesem kleinen Kreuz ihre Gebete.
Forge de Laguiole - die Mitres (Backen)
Die Mitres oder "Backen", wie sie auch genannt werden, sind die schützenden Enden eines Griffs. Sie sind aus massivem Edelstahl oder Messing.
Forge de Laguiole - der Griff
Ursprünglich war der Griff des Laguiole Messers aus Rinderknochen, später auch aus dem Horn der Rinder des Aubrac, wobei hier ein qualitativer Unterschied in der unteren Röhre und der massiven Spitze liegt. Da die Spitze schöner, exklusiver und besonders widerstandsfähig ist, verwendet die Forge de Laguiole für ihre Messergriffe nur dieses Material. Heute werden zunehmend verschiedene Edelhölzer aus Afrika oder der heimischen Region, Leder oder moderne Werkstoffe wie Kohlefaser oder Aluminium verwendet. Doch egal, welches Material verwendet wird - der Griff eines Forge de Laguioles folgt perfekt den Linien der menschlichen Hand und gibt Anreiz, die Finger liebevoll über seine Konturen und Rundungen gleiten zu lassen.
Forge de Laguiole - die Pflege
- Ölen Sie die Gelenke des Messers von Zeit zu Zeit mit einem Tropfen Öl ein
- Schärfen Sie die Klinge mit einem Schleifstein
- Den Griff niemals feucht oder nass werden lassen. Holz, Horn oder Elfenbein könnten dadurch beschädigt werden.
Verschenken Sie ein Laguiole, schenken Sie eine Münze mit, damit das Messer die Freundschaft nicht zerschneidet - eine alte Tradition, die von den Liebhabern dieser besonderen Messer treu gepflegt wird!
Forge de Laguiole - die Verpackung
Zu den Laguiole Messern gibt es verschiedene Etuis und Verpackungen, die die wertvollen Messer schützen und sachgerecht aufbewahren:
- das Lederetui für die Taschenmesser, kunsthandwerklich hergestellt in kleinen Werkstätten in der südlichen Auvergne
- die edlen Schatullen aus wunderschönem dunklem Eichenholz, lackiert, zum Beispiel mit innenliegender Messerbank für 6 Steakmesser.
- die verschiedenen Kartonagen aus hochwertigem schwarzem Karton - sehr schön und geschmackvoll.